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Journalismus und Public Relations: Strategien und Storytelling

PR-Konzepte erstellen, Pressemitteilungen schreiben, Interviews führen, Videos drehen: All das lernt Julian Ingenhorst (27) in seinem Studium „Journalismus und Public Relations“ an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen.

Mappen auf einem Schreibtisch

Die weißen Sneakers hätte er lieber zu Hause gelassen – das war nur eine Erkenntnis aus dem PR-Projekt „Hinter den Kulissen“, bei dem Julian Ingenhorst einen Kühltechniker für gewerbliche Kühlgeräte bei seiner Arbeit in Viehställe begleitete. Ein weiterer Lerneffekt: Der Public-Relations-Student konnte dabei erfahren, wie man aus PR-Sicht über ein Thema schreibt. „Die Praxisnähe gefällt mir besonders gut an meinem Studium“, sagt der 27-Jährige, der sich aktuell im fünften Semester befindet.

  • Ein Foto von J. Ingenhorst

    Wichtig ist natürlich auch eine Affinität zur Sprache und zum Schreiben.

    Julian Ingenhorst, studiert Journalismus und Public Relations

Von Hörfunk bis Medienethik

In den ersten vier Semestern haben er und seine Kommilitoninnen und Kommilitonen verschiedene Schreibwerkstätten durchlaufen, wo sie unterschiedliche Textarten kennengelernt und geübt haben. Foto- und Videoproduktion sowie Webdesign stehen ebenso auf dem Stundenplan.

„In Hörfunk-Kursen haben wir gelernt, Interviews zu führen, ohne dass es sich am Ende wie ein steifes Frage-Antwort-Interview anhört“, erzählt Julian Ingenhorst. Auch Theorie, etwa zu Medienrecht, Medienethik, empirischen Methoden, Grundlagen der Konzeption oder Marketing, gehört zu den Inhalten des Studiums. „In einem mehrwöchigen Praktikum bei einem Konzertveranstalter konnte ich das Gelernte in die Praxis umsetzen“, berichtet der Student. Dort organisierte er die Presseveranstaltung für ein Konzert, schrieb Pressemitteilungen und lud Journalistinnen und Journalisten ein.

Affinität zur Sprache wichtig

Das Studium in Gelsenkirchen deckt die Grundlagen der Bereiche Public Relations und Journalismus ab „Die Dozierenden kommen aus der Praxis und zeigen in ihren Veranstaltungen sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die Unterschiede zwischen PR und Journalismus“, erklärt Julian Ingenhorst. Die Gemeinsamkeiten der beiden Disziplinen liegen vor allem in den Tätigkeiten: Es werden Inhalte recherchiert, geschrieben beziehungsweise produziert und veröffentlicht. Der größte Unterschied ist jedoch, dass der Journalismus objektiv im Interesse der Öffentlichkeit berichtet, während PR/Öffentlichkeitsarbeit für die Außenwirkung von Organisationen, Unternehmen oder Personen verantwortlich zeichnet.

Im fünften und sechsten Semester können sich die Studierenden auf einen Bereich spezialisieren. Im Schwerpunkt Public Relations geht es zum Beispiel um Strategien und Instrumente der PR, um Konzeptionstraining und die digitale Transformation in der PR. Der Schwerpunkt Journalismus beschäftigt sich unter anderem mit Datenjournalismus und digitalem Storytelling.

Egal ob die Absolventinnen und Absolventen später in der PR oder im Journalismus arbeiten wollen: Für beide Richtungen müssen sie auf jeden Fall Spaß an Kommunikation haben und gern auf Menschen zugehen, ist Julian Ingenhorst überzeugt. „Wichtig ist natürlich auch eine Affinität zur Sprache und zum Schreiben“, betont der Student.

Sportmoderation oder Fußball-PR?

Für sich entdeckt hat er das Berufsfeld Kommunikation während seiner Ausbildung zum Industriemechaniker. „Da habe ich im Betriebsrat mitgearbeitet und erkannt, dass mir Kommunikation eigentlich viel mehr Spaß macht als der handwerkliche Beruf“, erinnert sich Julian Ingenhorst. Nach ein paar Berufsjahren in seinem Ausbildungsbetrieb hat er sich schließlich für das Studium an der Fachhochschule in Gelsenkirchen entschieden.

Was er nach dem Bachelorabschluss machen will, weiß er noch nicht genau. „Ein Traum wäre es, die Kommunikationsarbeit mit meinem Hobby, dem Fußball, zu verbinden“, sagt er. Während des Studiums hat er herausgefunden, dass er gut moderieren kann. „Sportmoderator zu werden, wäre eine Möglichkeit. Aber auch die PR für einen Fußballverein zu machen, stelle ich mir sehr interessant vor.“ Das Studium bildet seiner Ansicht nach eine gute Grundlage für die Arbeit in der PR oder im Journalismus. „Aber für die Praxis muss man dann seinen Weg nach draußen selber gehen.“

Public Relations studieren

Aktuell gibt es laut der Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit mehr als 30 Bachelor- und Masterstudiengänge in den Bereichen Public Relations und Kommunikationsmanagement. Rund ein Drittel davon werden als berufsbegleitendes Studium angeboten. Die meisten Studiengänge sind an Fachhochschulen zu finden, nur wenige Universitäten bieten ein Public-Relations- oder ein Kommunikationsmanagement-Studium an. Einige kombinieren die Studieninhalte mit Themen wie Journalismus, Digitales Marketing oder Medienmanagement. 

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Public Relations).
www.arbeitsagentur.de/berufenet

studienwahl.de

Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung. Hier findest du Informationen rund ums Studium.
www.studienwahl.de

Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit

In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.
web.arbeitsagentur.de/studiensuche

BERUFE.TV

Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet 350 Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge.
www.berufe.tv